Von Aap bis Zint Mäerte – hier findet man 72 Mundart-Begriffe. Jeder einzeln illustriert und mit einer Extra-Erläuterung auf der Rückseite versehen. Einfach anklicken und dann »Drie ens öm!«
Ondösch
Ondösch bedeutet soviel wie Unfug oder Unsinn.
Hickepick
Der typische niederrheinische Begriff für Schluckauf – auch in Kempen: Hickepick
Schwaadlapp
Der Schwaadlapp ist der Mensch, der zwar viel redet, aber wenig zu sagen hat. Man könnte es auch mit oder Schwatzlappen (bzw. Schwätzer) übersetzen.
Zint Mäerte
Zint Mäerte ös al wer op Rett = Sankt Martin ist wieder unterwegs – in Kempen an jedem 10. November des Jahres. Und es ist das Fest der Kempener.
Dölper
Der Dölper ist eine Stufe, die den Hauseingang mit dem Gehsteig verbindet. Hier hält man sich u. a. gerne auf, um Nachbarn zu beobachten oder ein Schwätzchen zu halten.
Tröt
Die Tröt ist zum einen die Trompete, zum anderen gibt es den Begriff aber auch für die Kehle. Der bekannte Krüemel en de Tröt (der Krümel in der Kehle) bedeutet, dass man sich verschluckt hat.
Aap
Ein Aap ist ein Affe. Als Schimpfwort gibt es auch den Aapekop, was soviel bedeutet wie Affengesicht.
Hölpe
Während Hölp im Singular sowohl für Hilfe als auch für Trageriemen stehen kann, sind mit dem Plural, Hölpe, die Hosenträger gemeint.
usselich
Usselich ist es draußen. Also, nun … wenn das Wetter eben, sehr … ja usselich is’ halt!
Stronzbüel
Einer Person, die man als Stronzbüel bezeichnet, ist man in der Regel nicht sehr zugetan, denn es bedeutet nichts anderes als Angeber. Im Kölschen ist es übrigens der Strunzbüggel.
Ferkesfreud
Wenn man großen Spaß hat, dann hat man die sogenannte Ferkesfreud. In direkter Übersetzung Ferkelsfreude.
zappendüster
Zappendüster ist die Steigerung von düster. Also, wenn es so dunkel ist, dass man die berühmte Hand vor den Augen nicht mehr sieht.
näcke Püet
Näcke Püet sind nackte Füße. Im Kölner Dialekt sind sie Namensgeber einer bekannten Karnevalsband, heißen dort aber Bläck Fööss.
Suurmuuskutscher
Aus Kappes wird mit Hilfe von Salz gerne Suurmuus = Sauerkraut, gemacht. Natürlich muss es auch einen geben, der es ausliefert. Nämlich der Sauerkrautfahrer, oder besser: de Suurmuuskutscher.
Kappes
Kappes ist Weißkohl, wird aber auch als Begriff für Unfug verwendet – jmd. erzählt Kappes. Auch bekannt ist eine Ratsch im Kappes, also ein Riss im Kopf. Gleichzusetzen mit den fehlenden Tassen im Schrank.
Ueme
Der Ueme ist der Onkel. Abgeleitet vom früheren Oheim, dem Bruder der eigenen Mutter.
honksmüsch
Der Honk ist der Hund, müsch ist müde. Ergo: honksmüsch ist hundemüde.
Baas
Der Baas ist der Anführer, der Chef. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Niederländischen, de baas. Im Englischen ist es der Boss.
Bloes
Die Bloes oder auch Blo-es ist eine Tüte. In Kempen ist es die typische Bezeichnung für die St.-Martinstüte, die jedes am Umzug teilnehmende Kind danach im Rathaus erhält.
Knieptang
Die Knieptang ist die Kneifzange. Dieser Begriff wird umgangssprachlich auch schon mal für die Schwiegermutter verwendet.
Pannehänger
Die Pann ist die Dachpfanne oder Dachziegel, der Pannehänger ist der Dachdecker.
Striekspöen
Striekspöen sind – wie in vielen Mundarten – die Streichhölzer. In Wuppertal gab es bspw. eine Mundart-Gruppe mit gleichem Namen. Direkt übersetzt sind Striekspöen Streichspäne.
tusamejefriemelt
Wenn etwas notdürftig repariert oder eher grobschlächtig zusammengebastelt wurde, dann nennt es der Kempener tusamejefriemelt.
stiefhalde
Stiefhalde bedeutet sich ruhig zu verhalten oder auch, sich in manchen Situationen zurückzuhalten und seine Meinung bei sich zu behalten. Wörtlich übersetzt: steif halten (sich tot stellen).
Flimmflämkes
Flimmflämkes sind Marienkäfer. Oft zu finden ist dieser Begriff für Benennungen von Schützen- oder Karnevalsvereinen im Rheinland.
Plätekopp
Bei ihm kann der Friseur nichts verdienen. Der Plätekopp ist der Glatzkopf.
Reibach
Reibach stammt vom hebräischen Wort rewah = Gewinn ab. Wer einen Reibach macht, macht also in der Regel einen großen Gewinn.
Jaffel
Als ein zugereister Gast in einer Kempener Kneipe einst den Wirt fragte, ob es auch Jaffel-Kölsch gäbe, bekam er ein Glas Sion-Kölsch mit einer Gabel gereicht. Eine Jaffel kann neben der Speise- übrigens auch die Heugabel sein.
Schürkaar
Etwas anschieben, schüren (anfeuern). Daher rührt der Begriff der Schiebkarre, oder auch Schubkarre. Die Schürkaar eben.
Bölt
Die Bölt ist eine Hütte oder ein Schuppen. Oft auch scherzhaft verwendet für kleine oder heruntergekommene Häuser.
Merling
Die Amsel, in lateinischer Sprache merula, ist auf Platt der Merling.
Suupsack
Der Suupsack ist der Trunkenbold. In der direkten Übersetzung wohl der Saufsack.
Dagestiet
Dagestiet ist zum einen die Tageszeit, wird aber auch sowohl zur Begrüßung als auch zur Verabschiedung genutzt.
klöchtich
Wenn etwas klöchtich ist, dann ist es merkwürdig oder bedenklich. Es kommt einem klöchtich vor.
Nörjelpitter
Der Nörjelpitter ist ein unzufriedener Mensch, der gerne an allem und jedem herumnörgelt. Eins zu eins übersetzt ist es der Nörgelpeter.
Brottwuersch
Die Brottwuersch sind die Bratwürste – fabelhaft mit Ärpelschlaat.
fein Stöffke
»Wat hässe en fein Stöffke aan!« Hier bei handelt es sich um Kleidung aus besonders edlem Stoff, meist Samt oder gar Seide.
Fiese Möp
Ein fieser Möp ist ein sehr unangenehmer und hinterhältiger Zeitgenosse.
verkällt
Verkällt ist man, wenn man sich eine Verkäldigkeet tugetrocke hät. Also man ist erkältet.
prötschele
Prötschele bedeutet etwas zu kochen, zu braten. Richtung Ruhrgebiet heißt es dann eher brotscheln. Auch weit verbreitet ist brutzeln.
Vürwitznaas
Die Vürwitznaas ist ein vorwitziger, extrem neugieriger Mensch. Eine Vorwitznase also.
Schnuutezupp
Die Schnuutezupp ist ein beleidigter Gesichtsausdruck. Hierzu wird eine Schnute gezogen, was zumeist das Vorschieben der Unterlippe, den sogenannten Schmollmund meint.
Drietmaschien
Die Drietmaschien ist eine Jauchekarre oder ein Güllewagen. Ursprünglich war es der Karren, der früher die Jauchegruben an Häusern und Höfen geleert hat.
Pinneken
Das Pinneken ist ein Schnapsglas und hat in Deutschland in der Regel das Fassungsvermögen von 2 cl.
Querdriever
Der Querdriever ist eine Person, die immer und an allem etwas auszusetzen hat. In direkter Übersetzung also der Quertreiber.
onjerejelt
Nicht einer bestimmten (manchmal zeitlichen) Ordnung oder Richtung unterworfen. Ungeregelt. Also onjerejelt.
Pruumetaat
Pruumetaat ist der Pflaumenkuchen. Taat geht auf das franz. tarte zurück und bezeichnet im Rheinland jeden mit Früchten belegten Kuchen, die Pruume stammen vom lat. prunum.
Schellemänkes
Schellemänkes ist ein Streich, bei dem man an fremden Häusern klingelt und sich durch Wegrennen vor Entdeckung der eigenen Person schützt. Auch bekannt als Klingelmännchen.
Krintekecker
Der Krintekecker ist jemand, der es sehr genau nimmt. Ein Pedant. In direkter Übersetzung ist es der Korinthenkacker.
Muffesausen
Wenn jemand unter Muffesausen leidet, dann hat er großen Respekt (bis hin zu Angst) vor etwas. Auch als Synonym für Lampenfieber zu verstehen.
Kwetschbühl
Der Kwetschbühl beschreibt das Instrument Akkordeon, oder die Ziehharmonika. Eins zu eins übersetzt ist es der Quetschbeutel.
Bur
Ein Bur ist ein Bauer / Landwirt. Sein weibliches Pendant ist dann übrigens die Bürinn.
Jrienbröttche
Beim Jrienbröttche (das) handelt es sich um eine weinerliche Person, oft ein Kind. Vergleichbar mit der Heulsuse.
Pischpott
Der Pischpott geht auf eine Zeit zurück, als die Toilette sich noch außerhalb der Wohnung oder des Hauses befand. Somit war es nachts einfacher, einen Nachttopf zum Urinieren neben dem Bett stehen zu haben.
Famillich
Die Famillich ist, wie auch im kölschen und in anderen Dialekten die Familie.
Rotznaas
Die Rotznaas ist in erster Linie die verschnupfte, vor Rotz triefende Nase. Der Begriff wird umgangssprachlich auch für freche, vorlaute Kinder verwendet.
Fostelovenstiet
Die fünfte – und im Rheinland wohl wichtigste – Jahreszeit ist die Karnevalszeit – die Fostelovenstiet.
Speklaz
Speklaz ist ein beliebtes Formgebäck zur Weihnachtszeit. Den Ursprung hat Spekulatius (lat. speculum = Spiegel / Abbild) in den Niederlanden und Belgien, wo es auch das ganze Jahr über angeboten wird.
kieke
Kieken ist im deutschen Sprachraum sehr verbreitet und bedeutet gucken. Der Kieker ist im Norddeutschen das Fernglas, daher kommt auch der Ausspruch»jemanden auf dem Kieker haben«, was bedeutet, dass man jemanden beobachtet.
Schmäerlapp
Eine fiese, schmierige Person. In der direkten Übersetzung bedeutet Schmäerlapp Schmierlappen.
Ruppenduppes
Als Ruppenduppes bezeichnet man ein kleines, meist noch im Krabbelalter befindliches. Kind.
Klüer
Klüer leitet sich von dem französischen couleur ab und bedeutet nichts anderes als Farbe.
Besück
Mal überraschend, mal erwartet, mal willkommen, mal nicht willkommen … der Besück ist der Besuch.
Palmäesel
Ein Palmäesel ist ein Langschläfer. Der kirchliche Ursprung des Palmesels geht auf den Palmsonntag zurück, der Junge, der mit Palmwedel als letzter zur Weihe in die Kirche kam, wurde so genannt.
bedröpelt
Jemand ist bedröpelt bedeutet, er/sie ist niedergeschlagen, betrübt. Es leitet sich von dem rheinischen Verb bedröppeln, etwas betropfen, durchnässen, ab.
Kawuppdich
Etwas mit Kawuppdich zu tun bedeutet, etwas mit viel Schwung oder Elan auszuführen.
Schauter
Ein Schauter ist ein Narr oder ein schalkhafter Mensch. Der Schote (jiddisch) bedeutet ebenfalls Narr, Dummkopf und die Schote ist eine zum Spaß erfundene Geschichte. Auch bekannt: eineSchote reißen.
Tichelhei
Aus dem örtlichen Lehm der umliegenden Felder von Ziegelheide wurden bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts die ziegelroten Feldbrandsteine gebrannt. Ziegel = Tichel, Heide = Hei
verbimsen
Jemanden zu verbimsen bedeutet, ihn zu verprüglen oder zu verhauen.
Möschejeck
Die Möschejeck ist die Vogelscheuche. Mösche sind oft kleine Vögel und der Jeck ist der Narr, der letztere vertreiben oder fernhalten soll.
Ärpelschlaat
Ärpel sind Kartoffeln, Schlaat ist Salat. Kombiniere: Ärpelschlaat ist also der Kartoffelsalat.
Botterramm
Botteram ist eine Kölner Margarinenmarke von 1871 – wahrscheinlich abgeleitet vom kölschen Wort für Butterbrot, Botteramm. Im Kempschen mit doppeltem r geschrieben: Botterramm.