
verkällt
An jeder Ecke hört man es schniefen, schnauben, schnäuzen. »Hasse dich verkällt?« So hieß es früher. »Schon einen Corona-Test gemacht?« Das ist wohl heute eher die Gretchenfrage. Zunächst mal auf Hochdeutsch: »Erkältung, österreichisch auch Verkühlung, und grippaler Infekt sind medizinisch nicht scharf definierte Bezeichnungen für eine akute, virale Infektionskrankheit der oberen Atemwege«, lehrt uns das Internet. Dass das Wort Erkältung von Kälte kommt, liegt nahe. Aber klickt man sich so durch, erfährt man, dass die Expertenmeinungen schon lange hin und her gehen. Macht Kälte nun krank? Wohl eher nicht. Allenfalls, so zeigen neue Studien, wird durch Kälte die Immunabwehr in der Nase geschwächt. Aber bevor Sie nun meinen, Sie hätten sich hier in die Gesundheits-Kolumne verlaufen, kommen wir doch schnell zum Kempsch Platt zurück. Denn was kümmern den Niederrheiner an sich schon Belege und Statistiken, seien sie nun empirisch, epidemisch oder exponentiell? Wir hauen ihn hier einfach raus, den medizinischen Rat unserer Vorfahren, erinnert von Dr. Hans Kaiser, Historiker, Autor und Lehrer im Ruhestand. Schaden wird es sicher nicht: »Kopp kald on Püet wärm, mäkt de riekste Dokter ärm.«