Jetzt aber. Nachdem sich das Gefühl der sommerlichen Unbeschwertheit bei den näcke Püet bei mir nicht so recht einstellen wollte (siehe Juni-Ausgabe), muss es doch jetzt kommen. Heute sind wir mal onjerejelt. Sucht man erst einmal auf hochdeutsch findet man so einiges, was alles als »ungeregelt«
klassifiziert wird – Cannabisgesetz, Pflichten für Kleingärtner, Sterbehilfe, Fuß­bodenheizung gehören dazu. Eigentlich ein Unding in Deutschland, wo man doch gerne seine Ordnung und Regeln hat. Aber es ist doch ein Wort, wie gemacht für die Sommerferien, oder? Eine Zeit, in der wir Zeitpläne mal über den Haufen werfen, den Wecker ausstellen, Haare auf dem Kopf oder den Bart unsortiert vor sich hinwachsen lassen, die schlabbrige Jogginghose den ganzen Tag tragen, den Haushalt Haushalt sein lassen. Ja, im Plattdeutschen schwingt auch in diesem Begriff immer etwas das Unanständige und Unordentliche mit. Aber das muss man sich im Urlaub ja auch mal gönnen können. Locker lassen. Chill mal, würden meine Kinder sagen. Na gut, zugegeben, bevor ich diese Glosse fertiggestellt habe, habe ich noch schnell die Fenster geputzt. Zumindest die nach vorne zur Straße. Das muss reichen. Der Rest bleibt jetzt erst mal onjerejelt.

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